Schon länger sind Reisen mit dem Fernbus nicht auf innerdeutsche Ziele beschränkt; derzeit bestehen lt. Angaben des Marktführers FlixBus täglich etwa 200.000 Verbindungen zu über 1.200 Zielen in 24 europäischen Ländern. Von Oslo bis Bari, von London bis Bukarest kann man mit den bekannten grünen Bussen bereits jetzt sein Urlaubsziel ansteuern.

Neu ist seit diesem Sommer das »InterFlix«-Angebot. Für € 99,00 Euro können fünf Gutscheincodes erworben werden, die innerhalb von drei Monaten ohne vorherige Festlegung eingelöst werden können. Einzige Bedingungen: Es müssen Direktverbindungen genutzt werden und Rückreisen auf derselben Strecke sind nicht zulässig.

Diese Einschränkungen lassen sich allerdings verschmerzen, nicht unbedingt aber die rückläufige Qualität, über die immer mehr Fernbus-Nutzer berichten.

Der extreme Fernbus-Hype ist vorbei

Die schwindelerregenden Steigerungsraten bei Verbindungen und Passagierzahlen der Fernbus-Branche dürften mittlerweile der Vergangenheit angehören. Auch wenn in naher und ferner Zukunft weitere Strecken und Ziele hinzukommen werden, konnte der Hauptkonkurrent der grünen Busse, die Deutsche Bahn, aktuell seine Position im Markt stärken.

Das Halbjahres-Ergebnis 2017, das der Deutschen Bahn einen über den Erwartungen liegenden Gewinnsprung attestiert, ist dafür ein Beleg. Während sich die Fahrpreise beim Fernbus auf einer – wenn auch nach wie vor günstigen – Ebene eingependelt haben, konnte die Deutsche Bahn mit einer Verstärkung der Sparpreis-Angebote verloren geglaubtes Terrain wieder gutmachen. Zudem ist die Erwartungshaltung der Fahrgäste an das Qualitätsangebot der Fernbusse gestiegen.

Noch immer wirbt der Marktführer mit WLAN bzw. Wifi an Bord – einst ein starkes Argument der Fernbusbetreiber –, verschweigt aber, dass die Nutzung pro Reisendem und Tag mittlerweile stark limitiert ist. Und selbst hartgesottenen Fernbus-Nutzern stoßen Verspätungen sauer auf.

Die Fahrpläne der Buslinien sind oft nicht mehr den tatsächlichen Verkehrsverhältnissen angepasst; die Reisedauer einer Direktverbindung (Berlin – Bayreuth) über die Distanz von 350 km wurde von 2016 auf 2017 zwar um 10 Minuten verlängert und beträgt laut aktuellem Fahrplan viereinhalb Stunden, wurde aber ganz aktuell (Juli 2017) bei Hin- und Rückfahrt um mehr als 90 Minuten – mithin ein Drittel der fahrplanmäßigen Reisedauer – überschritten.

Die Fahrgastrechte sehen bei Fernbusreisen Entschädigungen aber erst ab einer Verspätung von 120 Minuten vor, wohingegen die Deutsche Bahn bereits nach 60 Minuten einen Teil des Fahrpreises erstattet.

(Nicht nur) für Jugendliche attraktiv

Der Euro-Buspass »InterFlix« wendet sich vorrangig an eine junge, finanziell eher beschränkte Zielgruppe und ist mit Sicherheit eine spannende und vor allem günstige Alternative zum teureren »Interrail«-Ticket, auch wenn hier in einem geringeren zeitlichen Rahmen deutlich mehr Ziele angefahren werden können.

Das vergleichbare Bahnticket kostet ab € 206,00 (2. Klasse), Jugendliche bis 27 und Senioren ab 60 Jahren erhalten eine Ermäßigung, die aber mit »InterFlix« nicht mithalten kann. Dass Kinder bis zu elf Jahren kostenlos reisen können, ist ein nettes Aperçu der Bahn. Lange Busreisen mit Kindern sind ohnedies nicht empfehlenswert, und erst recht nicht zu Urlaubszeiten.

Aber seien wir ehrlich: Wenn es am Automaten auf der Raststätte nicht klappt, dann bleibt noch das Spiel online, so auch bei Alles Spitze Merkur Bonus. Auch wenn vom deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe der Ausspruch »Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen« überliefert ist, so gilt Urlaub auf der Achse nicht unbedingt als die favorisierte Form der Erholung.

Und auch, wenn auf dem Weg die Landschaft vorbeifliegt – wer Europa kennenlernen möchte, will Städte sehen. Hier ist »InterFlix« auf jeden Fall die bessere Wahl, insbesondere wenn Unannehmlichkeiten wie Verspätungen, die bei Direktverbindungen zumindest keine Auswirkung auf den gesamten Reiseplan haben, bei einem unschlagbar günstigen Preis gerne in Kauf genommen werden.

Kategorien: Urlaub

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